Festivalförderfonds: Erstmalige Förderung für 141 Musikfestivals auf Bundesebene
Berlin, 30. April 2024
Zum ersten Mal konnten sich Festivals in Deutschland beim neuen Förderprogramm Festivalförderfonds bewerben. Nun steht die Entscheidung der Fachjury, bestehend aus Expert:innen der Musikbranche, fest: 141 Projekte aus 16 Bundesländern erhalten eine Förderzusage.
Der Festivalförderfonds, das neue Förderprogramm der Initiative Musik, richtet sich an Festivals der populären Musik und des Jazz. Dafür stehen 5 Millionen Euro zur Verfügung. Durch das Programm werden Musikfestivals bei ihrer kulturpolitisch bedeutsamen Arbeit unterstützt, um ihre künstlerische Vielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln sowie wichtige soziokulturelle Aspekte zu fördern. Insbesondere kleine und mittlere Festivals sollen durch die Förderung gestärkt werden. Der Festivalförderfonds zielt auf Musikfestivals ab, die neben musikalischer und künstlerischer Qualität insbesondere auch zur sozialen oder ökologischen Nachhaltigkeit beitragen.
Das Funkloch Festival in Sachsen-Anhalt überzeugte die Jury mit seinem ganzheitlichen Nachhaltigkeitskonzept, das die Anreise der Besucher:innen, nachhaltige Materialbeschaffung und regionale Crew-Verpflegung umfasst. Das Störfaktor Festival in Sachsen leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung demokratischer Strukturen durch sein durchdachtes Konzept für politische Bildung und Teilhabe. Das JUKUU Festival in Bayern fördert den musikalischen Nachwuchs durch verschiedene Kooperationen und Bühnenkonzepte, die vielfältige Möglichkeiten für junge Künstler:innen aus der Region bieten, sich zu präsentieren und Mentor:innen zu finden.
Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien: „Musikfestivals stiften Identität und Lebensfreude. Sie bringen Menschen unterschiedlicher Lebenswelten zusammen und schaffen Gemeinschaftserlebnisse. Zudem bieten viele Festivals auch mehr als Live-Musik, indem sie sich mit wichtigen gesellschaftlichen Themen wie Nachhaltigkeit, Toleranz und Diversität auseinandersetzen. Unser Förderprogramm ist daher vor allem auch ein klares kulturpolitisches Zeichen der Anerkennung für die gesamtgesellschaftliche Bedeutung von Musikfestivals.“
In der ersten Runde des Festivalförderfonds gingen 800 Anträge aus ganz Deutschland ein. Über 90 Prozent davon wurden von kleinen bis mittleren Festivals mit max. 15.000 Besucher:innen gestellt. Das Gesamtvolumen der beantragten Projekte betrug über 25 Millionen Euro.
Katja Lucker, Geschäftsführerin der Initiative Musik: „Die einzigartige Festivallandschaft in Deutschland hat diese neu aufgesetzte Förderung mehr als verdient. Wir freuen uns, dieses wichtige und erste bundesweite Förderprogramm für die Festivals umzusetzen. Den großen Bedarf zeigen die 800 eingereichten Anträge, die leider nur zu einem Bruchteil gefördert werden können. In schwierigen Zeiten wie diesen, in denen wir unserer demokratischen Grundwerte nicht mehr überall sicher sein können, ist eine in jeder Hinsicht vielfältige Musikkultur, gerade außerhalb der Metropolen, wichtiger denn je. Wir hoffen auf die Fortsetzung dieses wesentlichen Förderprogramms.“
Die Fachjury hat ihre Empfehlungen unter Einbezug von vordefinierten qualitativen Kriterien ausgesprochen. Aufgrund der hohen Anzahl an Anträgen wurde die siebenköpfige Fachjury um zusätzliche sechs Gastjuror:innen erweitert.
Teresa Becker, Kulturmanagerin & Expertin ökologische Nachhaltigkeit – Musikland Niedersachsen und Juryvorsitzende Festivalförderfonds:
„Es war sehr spannend, die Vielfalt der Festivals in Deutschland näher kennen zu lernen. Die Qualität der Festivals ist beeindruckend und es ist uns sehr schwer gefallen, eine Auswahl der zu fördernden Festivals treffen. Besonders die kleineren Festivals im ländlichen Raum haben mich positiv überrascht. Wir hoffen, dass der Festivalförderfonds im Bundesförderprogramm verankert wird, um die deutsche Festivallandschaft langfristig und flächendeckend zu unterstützen.“
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Anna Jakisch – Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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